Im Yoga geht es um mehr als körperliche FlexibilitĂ€t und Entspannung â es ist eine ganzheitliche Lebensphilosophie, die Körper, Geist und Seele in Einklang bringt. Ein zentraler Aspekt dieser Philosophie ist die ErnĂ€hrung. Viele Yogis entscheiden sich fĂŒr eine vegetarische ErnĂ€hrung, und das aus mehreren GrĂŒnden, die tief in den Prinzipien des Yoga verwurzelt sind.

Die Gewaltlosigkeit (Ahimsa)
Der wohl wichtigste Grund fĂŒr die vegetarische Lebensweise im Yoga ist das Prinzip von Ahimsa, was "Gewaltlosigkeit" bedeutet. Ahimsa ermutigt uns, allen Lebewesen mit Respekt und MitgefĂŒhl zu begegnen. Durch den Verzicht auf Fleisch und tierische Produkte vermeiden wir es, Tieren Leid zuzufĂŒgen. Vegetarismus wird hier als Ausdruck von MitgefĂŒhl und einer harmonischen Koexistenz mit allen Lebewesen betrachtet.
Traditionell ernĂ€hren sich Yogis lacto-vegetarisch. Dabei werden Milchprodukte verzehrt, die als sattvig gelten, aber kein Fisch und kein Fleisch. Heutzutage steht aber auch der Verzehr von Milch und Eier aufgrund von Massentierhaltung oft im Gegensatz zu Ahimsa: Dieses Prinzip der Gewaltlosigkeit gilt als oberstes Gebot im Umgang mit anderen â anderen Lebewesen soll keine Gewalt zugefĂŒgt werden. Dazu gehört nun mal auch, keine Tiere zu quĂ€len oder zu töten. Aus diesem Grund werden in der sattvischen ErnĂ€hrung Fleisch, Fisch und Eier strikt gemieden. Die einzigen Quellen tierischen EiweiĂes sind frische Biomilch, Bioeier, Butter, Ghee und Buttermilch. Heute entschlieĂen sich jedoch immer mehr Yoga-Praktizierende dazu, noch einen Schritt weiter zu gehen, vegan zu leben und damit auf alle tierischen Produkte zu verzichten.

Das Spirituelle
Frische pflanzliche Lebensmittel wie Obst, GemĂŒse, NĂŒsse und HĂŒlsenfrĂŒchte sind reich an Prana (Lebensenergie) und nĂ€hren den Körper auf subtiler Ebene. Sie unterstĂŒtzen das körperliche Wohlbefinden, den Energiefluss und die spirituelle Praxis. Fleisch hingegen wird oft als Energiearm betrachtet, da das Prana im Moment des Tiersterbens schwindet.
Gesundheit und Wohlbefinden
Neben den spirituellen Aspekten gibt es natĂŒrlich auch gesundheitliche GrĂŒnde, warum viele Yogis eine vegetarische ErnĂ€hrung wĂ€hlen. Zahlreiche Studien zeigen, dass eine pflanzliche ErnĂ€hrung das Risiko fĂŒr Herz-Kreislauf-Erkrankungen, Diabetes und bestimmte Krebsarten senken kann. Yogis sehen ihren Körper als Tempel der Seele â ihn mit nahrhaften, lebendigen Lebensmitteln zu pflegen, ist ein Akt der SelbstfĂŒrsorge und Selbstliebe.

Ăkologische Verantwortung
Der Yogische Weg fordert uns auf, achtsam mit der Welt um uns herum umzugehen. Der hohe ökologische FuĂabdruck der Fleischproduktion â von der Entwaldung ĂŒber den Wasserverbrauch bis hin zu den Treibhausgasemissionen â steht im Widerspruch zu einem Leben in Harmonie mit der Natur. Eine pflanzliche ErnĂ€hrung trĂ€gt dazu bei, die Umwelt zu schĂŒtzen und unseren ökologischen FuĂabdruck zu reduzieren.
Verbindung mit allen Lebewesen
Durch den Verzicht auf Fleisch fördern Yogis eine tiefere Verbindung zu allen Lebewesen. In der Yogaphilosophie wird der Mensch als Teil eines groĂen Ganzen betrachtet. Indem wir die Natur und ihre Geschöpfe respektieren, pflegen wir eine harmonische Verbindung zur Erde und zu unserer Umgebung.
Fazit: Eine bewusste Lebenswahl
FĂŒr Yogis ist Vegetarismus nicht nur eine ErnĂ€hrungsentscheidung, sondern eine Lebensweise, die in tiefer spiritueller Praxis und den Prinzipien von Ahimsa, Sattva und Achtsamkeit verwurzelt ist. Es ist ein Weg, der Körper, Geist, Seele und Umwelt im Gleichgewicht hĂ€lt â und zu mehr Harmonie in unserem Inneren und in der Welt beitrĂ€gt.
Sat Nam und guten Appetit! đż

Comments